Freitag , 19 April 2024
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Fukutopia, die Parallelwelt der Entscheidungsträger

fukushima_akwParallele Raum-und Zeitschienen brachte ich bisher meist mit Mr. Spock, Captain Kirk und Star Trek in Verbindung, neuerdings auch mit Erdplatten, die, wenn sie zu dicht nebeneinander herlaufen, verwerfliches Unheil auslösen können. Gänzlich vorbei ging an mir bisher die faszinierende Erkenntnis, dass auf unserem Planeten daselbst völlig abgeschirmte und technisch höchst entwickelte Parallelwelten existieren. In Fukutopia macht man Kernschmelzen beliebig rückgängig, Strahlung kann mittels Planen abgeschirmt werden und Plutonium ist gänzlich ungefährlich, ja fast schon ein Nahrungsergänzungsmittel für die Anwohner. Auch das radioaktiv verseuchte Meerwasser wird sich keinesfalls um den Erdball ausbreiten können, eine solch strikte Trennung konnte bisher nur Moses erfolgreich durchführen.

Nur so lässt es sich erklären, dass die Gemeinschaft der NATO-Staaten weiterhin zwar die Libyer vom Joche des Gaddafi befreien möchte – nur die BRD nicht, und sei dies nur, um einen erweiterten Einsatz in Afghanistan zu rechtfertigen – es durch die Bank jedoch versäumt, die jeweils eigene Bevölkerung vor weit größerem und irreversiblem Schaden zu bewahren, indem sie den sofortigen Einsatz fähiger und unabhängiger Spezialisten sowie die Unterstützung der japanischen Bevölkerung zwingend fordert. Denn so hundertprozentig überzeugt scheinen die Damen und Herren ja selbst nicht von dieser total abgeschirmten Parallelität zu sein: Zur Beruhigung der Bevölkerung wurden immerhin schon Grenzwerte Tschernobyl überragend angesetzt.

Auch die Versicherungswirtschaft springt auf den lukrativen Todeszug auf. Spammails mit dem Betreff à la “Krebsversicherung für Jedermann“ sind an der Tagesordnung, für Jugendliche sogar kostenfrei, die Halbwertzeit dieser Geschöpfe wird wohl auch bereits niedriger eingestuft. Dabei sollten gerade solche Versicherungen überflüssig sein: Erste-Klasse-Behandlung unter Einbeziehung neuester Forschungsergebnisse ist das Mindeste, was uns die Volksvertreter auf Grund solcher grenzwertigen Entscheidungen aus eigener Tasche finanzieren müssten.

Leider sind Diejenigen, die diese Betriebsblindheit verhindern und gar ändern könnten, immer noch auf einer Nostalgiereise, in Zeiten, als sie sich der Wählergunst sicher sein konnten und heften sich Parolen auf ihre Fahnen, die sie vor knapp 25 Jahren nach und nach am Wegesrand als Ballast abgelegt hatten. Wann und ob sie jemals in der Gegenwart ankommen werden, wird uns die Zukunft zeigen, wenn es diese dann überhaupt noch für uns gibt.

Einzig und allein unsere Frau Merkel haben wir unterschätzt – maßlos unterschätzt, ich gebe es zu. Als promovierte Physikerin erhielt sie offensichtlich den Premiumzugang zu Fukutopia und den Kern des Unheils schmelzenden Erkenntnissen, wie sonst würde sie auch jetzt noch an der Unterstützung eines AKW-Baus im Erdbebengebiet Brasiliens festhalten, finanziert mit unseren Steuergeldern.

Allemal kurios ist die Auswirkung dieser parallel verlaufenden (Ver)Schiebungen, nicht nur einmal tangiert von Handlungsweisen der bizarren Art auf den Körper des gemeinen Wählers. Er beginnt zu kreisen, um nicht zu sagen, zu rotieren – heftigst. Er kocht. Vielleicht hat er ja jetzt genügend überschüssige Energie, um parallel zu mehr oder weniger polemischen Benennungen der Wahlverlierer und der Verlockung, den Müll auf dem weiten Weg zum Wertstoffhof zeitnaher im Walde zu entsorgen, den Gemeinden, Marktämtern, Landräten etc. Nachweise zu entlocken, wie denn nun tatsächlich unsere Lebens- und Sachmittel untersucht werden. Und dies über einen langen Zeitraum hinweg – jeden Tag aufs Neue. Denn die Reaktionszeit auf Fukushima lässt vermuten, dass wir uns immer noch im Tiefschlaf befinden.

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