Samstag , 20 April 2024
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Al-Kaida-Flagge weht in Libyen

jihad_flag_libyaOberst Muammar Gaddafi ist tot. Libyen ist „befreit“ – so heißt es. In Bengasi, wo der Aufstand seinen Ausgang nahm, weht über dem Gerichtsgebäude bereits die Flagge der radikalen Islamisten, die auch von Al-Kaida verwendet wird. In arabischer Schrift ist darauf zu lesen: „Es gibt keinen Gott außer Allah“. Meldungen zufolge, fahren Fanatiker durch die Straßen, schwenken die genannte Flagge und brüllen: „Islamisch, islamisch – von Ost bis West!“ Das unbarmherzige Religionsgesetz Scharia soll in einigen Teilen des Landes bereits Anwendung finden. Dem Vorsitzenden der Übergangsregierung  Mustafa Abdul-Jalil entsprechend, soll es bald über ganz Libyen herrschen.

Was erwarteten die gläubigen Leser westlicher Zeitungen, als NATO-Bomber täglich Angriffe auf Libyen flogen, als eine Tomahawk-Rakete nach der anderen einschlug? Freiheit und Demokratie für das Volk des von Gaddafi unterdrückten Wüstenstaates. So wie auch die Revolution gegen Ben Ali in Tunesien auf breite Unterstützung im Westen traf, wo einer radikal-islamistischen Partei kürzlich ein überragender Wahlerfolg beschert wurde.

Noch als die Kampfhandlungen voll im Gange waren, tauchten gelegentlich Berichte darüber auf, dass sich unter den Aufständischen auch Kämpfer von Al-Kaida befinden. Es handle sich um „Bekehrte“, wurde erklärend hinzugefügt, die nun eben für die Interessen des Fortschritts und der Demokratie eintraten. Gerade dieser Umstand erinnerte letztendlich daran, dass Bin Laden und die afghanischen Mudschahedin, während des Krieges gegen die Sowjetunion, von der CIA unterstützt wurden. Eine kleine Gruppe um Bin Laden nannte sich Al-Kaida, was so viel wie „Hauptquartier“ bedeutet. Also, damals war diese Gruppe der „lange Arm“ der CIA. Und heute?

Ein Artikel beim Telegraph berichtet über die sogenannte Al-Kaida-Flagge, die plötzlich, höher als die neue Landesflagge, über dem Gerichtsgebäude weht. Im selben Beitrag wird über die Fanatiker informiert, die fahnenschwenkend durch die Straßen ziehen. Und über das Gesetz der Scharia, das in einigen Landesteilen bereits Anwendung findet und damit vielen westlich orientierten Lebensgewohnheiten der Libyer ein abruptes Ende setzt.

Die besagte Flagge wird auch „schwarze Flagge des Dschihad“ genannt. Islamischer Tradition zufolge, geht ihr Ursprung auf den Propheten Mohamed zurück und auch fand sie während der christlichen Kreuzzüge Verwendung. Heutzutage wird sie ausschließlich von fanatischen Extremisten eingesetzt.

 

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