Donnerstag , 25 April 2024
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Wasserprivatisierung – Quell des Lebens als Profitmittel?

trinkwasser - wasser privatisierungViele wissen schon Bescheid, manche haben vielleicht nur davon gehört. Schon seit Jahren streben die verschiedensten Großkonzerne nach der, im öffentlichen Besitz stehenden, Wasserversorgung. Seit der Weltwirtschaftskrise und der daraus resultierenden Euro-Krise wittern die Konzerne ihre Chance die Wasserversorgung zu übernehmen und damit Profit zu machen. Ist es erst einmal so weit, wird das nicht schwierig sein, denn Wasser braucht jeder, sei es für die Flüssigkeitsaufnahme, das Kochen oder sanitäre Anlagen. Deshalb können extrem hohe Preise verlangt werden können, ohne die Kunden zu verlieren. Wenn die Städte, denen das Wasser gehört, sich wegen der Euro-Krise zu hoch verschuldet haben, sind sie das gefundene Fressen für die Firmen. Durch den Verkauf der Wasserversorgungsanlagen kämen die Städte an schnelles, einfaches Geld. Da das aber per Gesetz verboten war, herrschte diese Gefahr nie. Die Europäische Kommission aber sorgte dafür, dass diese Schleuse geöffnet wird und zukünftig auch private Unternehmen Eigentümer der Wasserwerke werden können.

Ein Beispiel dafür ist Portugal. Dort haben bereits einige der Städte und Gemeinden ihre Wasserversorgung an Privatunternehmen abgegeben, da ihre Verschuldung sehr hoch war und sie sich durch den Verkauf eine Entlastung versprachen. Der Vorteil blieb jedoch nur von kurzer Dauer. Gegen den Willen der Bürger haben private Konzerne die Wasserdienstleistungen übernommen. Das Resultat waren Preiserhöhungen von bis zu 400 Prozent und eine schlechtere Wasserqualität.

Wenn das so weiter geht, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Privatisierung nach den Krisenländern (wie Portugal oder Griechenland) auch bei uns anschlägt.

Wie kann das verhindert werden?

Wasser darf nicht in die Hände privater Unternehmen gelangen und erst recht kein Spekulationsobjekt an der Börse werden. Denn jeder soll sich Wasser leisten können und nicht von RWE, Gelsenwasser o.Ä. (lebens-)abhängig sein. Auf Strom kann man zur Not auch verzichten, aber Wasser ist das wichtigste Lebensmittel der Welt, ohne das man es nur schwer mehr als zwei bis drei Tage lang aushält. Menschen würden sich verschulden, nur um zu überleben – und das in Europa. Die Vereinten Nationen (UNO) haben den Zugang zu Wasser sogar zum Menschenrecht erklärt.

Damit unser Wasser in Deutschland weiterhin diese Qualität halten kann und sich die Preise nicht, wie in Portugal, um 400 Prozent erhöhen, gibt es eine Bürgerinitiative, die dafür sorgen will, dass wir Europäer zukünftig ein Recht auf sauberes, bezahlbares Wasser haben. Die Petition dieser Bürgerinitiative ist wichtig, damit sie ein „Mitspracherecht“ erlangt. Die Privatisierungsrichtlinie selbst wird nicht aufgehalten. Denn die Ziele der Petition liegen beim Recht auf Wasserversorgung.

„Es ist die Aufgabe der Regierung, ihrer Bevölkerung Wasser und Sanitärversorgung zur Verfügung zu stellen. Die Regierungen entscheiden selbst, wie sie diese Dienstleistungen organisieren […]“

Weiter heißt es über die Wasserdienstleistungen und die Ziele der Bürgerinitiative:

„Das bedeutet, dass sie verfügbar, physisch zugänglich, bezahlbar und von annehmbarer Qualität für alle Menschen sein müssen […]“

Alle Infos zur Petition und der Bürgerinitiative für das Recht auf Wasser findet man unter: www.right2water.eu/de

Bildquelle: W.J.Pilsak at the German language Wikipedia [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons

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